“Mann, das Ding wiegt nicht schlecht”, stöhnt Gruppenführer Sven Koch beim Fototermin auf dem OV-eigenen Übungsgelände als er die neue Search Cam 3000 minutenlang still in den Händen halten muss, bis das richtige Bild endlich im Kasten ist.
Seit Ende Oktober verfügt nun auch der OV Unna-Schwerte über die aktuelle Technik, mit der alle Fachgruppen Ortung über kurz oder lang ausgestattet werden sollen. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen scheint dabei eine gewisse Vorreiterrolle zu spielen, da Sven Koch bei der Übergabe in Heiligenhaus erfahren hat. Die Wintermonate will Koch dazu nutzen, alle Helfer der FG Ortung mit der neuen Technik vertraut zu machen.
Der Landesverband Nordrhein-Westfalen berichtet auf seiner Homepage www.thw-nrw.de:
Heiligenhaus, 31. Oktober 2015. Über neue Technik freuen sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Fachgruppen Ortung in NRW. Am 24. und 31. Oktober wurde im Landesverband in Heiligenhaus je ein optisches und ein akustisches Ortungsgerät an diese übergeben. Durch die Beschaffung wird die Ausstattung auf einen aktuellen und einheitlichen Stand gebracht.
An zwei Samstagen fand im Landesverband NRW die Übergabe der neuen Technik an jeweils sechs Ortsverbände statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Sachbearbeiter Einsatz/Ausstattung, Klaus Titz, erhielten die ehrenamtlichen Spezialisten für Ortungstechnik zuerst eine theoretische Einweisung durch Ralf Klein-Hitpaß, Ortsbeauftragter für Bocholt/ Borken und langjähriges SEEBA-Teammitglied. Funktionen und Eigenschaften, Gerätekomponenten, Inbetriebnahme, Handhabung standen ebenso auf der Agenda wie die Anwendung im Sucheinsatz sowie die Wartung und Pflege.
Im Rahmen der praktischen Einweisung durch Ralf Klein- Hitpaß wurde die Ausstattung an die THW-Kräfte übergeben und jeder konnte sich mit der neuen Technik vertraut machen.
Jede Fachgruppe verfügt jetzt über ein optisches Ortungsgerät (Videoendoskop) vom Typ Delsar Search Cam 3000. Es handelt sich dabei um eine modular aufgebaute sowohl starr als auch flexibel einsetzbare Suchkamera, die für den Einpersonenbetrieb geeignet ist. Mittels eines Verlängerungssatzes kann die Teleskopstange, die die Kamera mit der Bedieneinheit samt 5 Zoll- Farbmonitor verbindet, stufenlos auf bis zu 5,66 Meter verlängert werden. Eingesetzt werden kann die Technik auch im Wasser bis zu einer Tiefe von 23 Metern. Die Kamera erlaubt eine Sichtweite von 6 Metern in völliger Dunkelheit. Das System ermöglicht es, gemachte Bilder aufzuzeichnen und später wiederzugeben. Ferner kann mittels Wechselsprecheinrichtung mit einem Verschütteten kommuniziert werden.
Weiter wurde je Fachgruppe ein Delsar Life Detector LD3 als neues akustisches Ortungsgerät übergeben. Mit seinen bis zu sechs seismischen und zwei akustischen Sensoren ist das Gerät in der Lage auch geringste Erschütterungen oder Geräusche zu erkennen. Zum Einsatz kommt die Technik immer dann, wenn es um die Ortung eingeschlossener oder verschütteter Menschen geht. Die Sensoren können dank Magnethaltern oder in einer speziellen Stahlschachtel auch an schwierigsten Stellen angebracht werden. Wie auch die Search Cam bietet dieses System die Möglichkeit, eine Sprechverbindung herzustellen.
Somit verfügen nun alle 13 Fachgruppen Ortung in NRW über die gleiche, aktuelle Ortungstechnik. Insgesamt hat die neue Technik einen Wert von rund 390.000 Euro.
Beendet wurde die Einweisungsveranstaltung durch Klaus Titz, nachdem die Helferinnen und Helfer die Chance des gemeinsamen Termins für Fachgespräche genutzt haben.