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Einsturz einer Scheune in Erwitte – Einsatz für die Fachgruppe Ortung

Am Freitag, den 07.08.2020 kam es im Kirchspiel Horn (Kreis Soest) zu einem Teileinsturz einer Scheue. Zunächst wurden die Freiwillige Feuerwehr Erwitte und der Malteser Hilfsdienst Geseke alarmiert. Außerdem wurden THW-Einsatzkräfte des OV Lippstadt hinzugezogen.

Da die zuerst vor Ort befindlichen Helferinnen und Helfer trotz der landwirtschaftlich Nutzung des Gebäudes nicht ausschließen konnten, dass sich zum Zeitpunkt des Einsturzes Menschen darin befunden hatten, beschloss die Einsatzleitung Spezialkräfte anzufordern: Rettungshunde sollten die Trümmer nach menschlicher Witterung absuchen.

Die Fachgruppe Ortung des THW OV Unna-Schwerte wurde gegen 13:30 Uhr von der Regionalstelle Dortmund alarmiert. Daraufhin fanden sich die THW-Helferinnen Stefanie Kollmer (mit ihrem Hund Bellino) und Anke Plattner (mit ihrer Hündin Carla) sowie die THW-Helfer Thomas Hockertz und Sascha Stanicki zügig an der Unterkunft in Unna ein. Bereits um ca. 14:15 Uhr waren die Helfenden abfahrbereit und rückten zur Einsatzstelle aus.

Zwei Rettungshunde im Einsatz

Die Helfenden der Fachgruppe Ortung trafen gegen 15:15 Uhr an der Einsatzstelle im Kirchspiel Horn ein. Die Hundeführerinnen machten ihre Tiere einsatzbereit und ließen die beiden Rettungshunde die Trümmer nacheinander absuchen.
Nachdem beide Hunde unabhängig voneinander das antrainierte Anzeigeverhalten nicht zeigten, waren die Hundeführerinnen sicher, dass sich keine Menschen in den Trümmern befanden. Gegen 16:15 Uhr teilten unsere Helfenden der Einsatzleitung daraufhin mit, dass weitere Maßnahmen zum Aufspüren und Retten Verschütteter nicht erforderlich seien. Der Schadensbereich konnte freigegeben werden, so dass die Feuerwehr die weiteren Schritte zur Sicherung und Beräumung der Unfallstelle einleiten konnte.

Auch in Anbetracht der sommerlich hohen Außentemperatur waren alle eingesetzten Kräfte zufrieden angesichts des glimpflichen Ausgangs des Einsturzes, bei dem nur Sachschaden entstanden ist und Menschen nicht zu Schaden gekommen sind.

Hintergrund: Wie arbeiten Rettungshunde?

Im Rahmen ihrer mehrjährigen Ausbildung werden Rettungshunde auf menschliche Witterung geprägt. Die Hunde lernen im Einsatz die allen Menschen typischen Geruchs- und Partikelspuren wahrzunehmen und anzuzeigen.

Bei einem Gebäudeeinsturz laufen die Hunde selbstständig über dessen Trümmer und suchen diese mit Hilfe von Anweisungen des Hundeführers ab. Nimmt ein THW-Rettungshund menschliche Witterung in den Trümmern war, folgt er dieser Spur bis zu der Stelle, wo er die Witterung am stärksten wahrnimmt. An dieser Stelle verbleibt der Hund, bellt anhaltend und zeigt Eindringverhalten: er buddelt bzw. scharrt an den Trümmern.

Diese immer wieder trainierten Verhaltensmuster signalisieren dem Hundeführer, dass ein Mensch unter den Trümmern eingeschlossen ist und dringende Hilfe benötigt. Die Fachgruppe Ortung verfügt dann über technische Geräte, um die Person genauer zu lokalisieren. Im Verbund mit weiteren Einheiten des THW, insbesondere den Bergungsgruppen, können Verschüttete dann befreit werden.