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Grundausbildung erfolgreich absolviert: Vier neue Helfer für das THW Unna-Schwerte

Am Samstag haben eine Helferanwärterin und drei Helferanwärter des OV Unna-Schwerte ihre Grundausbildung mit der abschließenden Prüfung erfolgreich absolviert. Die Prüfung in Theorie und Praxis dauerte etwa vier Stunden und fand am OV Hamm statt. Damit stehen dem OV Unna-Schwerte ab sofort eine neue Helferin und drei neue Helfer als zusätzliche Einsatzkräfte zur Verfügung. Sie werden die erste Bergungsgruppe bzw. die Fachgruppe Ortung personell verstärken.

Corona als besondere Herausforderung für die diesjährige Grundausbildung

Wie zuvor bereits berichtet, führte die Corona-Epidemie zu erheblichen Einschränkungen des Dienst-, Ausbildungs- und Übungsbetriebs im gesamten THW. Dies betraf auch die in der Grundausbildung befindlichen Helfer. So mussten die letzten planmäßigen Ausbildungstermine leider ausfallen und auch der ursprüngliche Prüfungstermin im Juni musste zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Als der Dienstbetrieb am 09. Juni dann wieder fortgesetzt werden konnte, blieben noch acht Wochen bis zum neu angesetzten Prüfungstermin am 01. August. Gerade genug Zeit, wie sich erweisen sollte. Denn angesichts des Rückstandes aufgrund der ausgefallenen Ausbildungen blieb den Helferanwärtern nur die Möglichkeit, in einem ambitionierten Programm das bisher Gelernte noch einmal im Schnelldurchlauf aufzufrischen und gleichzeitig die versäumten Inhalte nachzuholen.

Sämtliche Ausbildungsinhalte mussten also lokal am Ortsverband in Unna aufgearbeitet werden. Dies Maßnahme war erforderlich, um nicht Gefahr zu laufen, das neuartige Coronavirus schlimmstenfalls in mehreren Ortsverbände zu verbreiten. Unter normalen Umständen führt das THW Unna-Schwerte seine Grundausbildung nämlich standortübergreifend gemeinsam mit den Ortsverbänden Kamen-Bergkamen, Lünen und Werne durch. Dies war unter den neuen Bedingungen also nicht mehr möglich – und galt für die übrigen Ortsverbände und deren Helferanwärter gleichermaßen.

Ausbildung lokal am Standort

Zum Glück sprangen neben Zugführer Hagen Drees, Zugtruppführer Daniel Carneiro-Beckmann und dem Ausbildungsbeauftragen Roland Drees auch viele Helfende des OV Unna-Schwerte ein, um diese Lücke zu füllen und die noch vorhandenen Wissenslücken der vier neuen Kameraden
schließen zu helfen. Besonderes Augenmerk lag bei der Vermittlung der noch fehlenden Ausbildungsinhalte bei den Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. Denn bekanntlich arbeitet das THW ja mit schwerem Gerät und legt großen Wert auf dessen sichere Anwendung und die Sicherheit der Helfenden.

An acht Dienstagen jeweils von 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr wurde ordentlich gepaukt bis wirklich alle Gerätschaften und Techniken sicher beherrscht wurden, die für die Grundqualifizierung der Helfenden wichtig sind. Gerade die sichere Anwendung des schweren Geräts wie z.B. des Greifzugs, des hydraulischen Rettungssatzes mit Schere und Spreizer und ganz besonders des Trennschleifers mit Benzinmotor machten den Helferanwärtern anfänglich zu schaffen. Und auch das Anfertigen der beim THW beliebten Stiche und Bunde (umgangssprachlich: Knoten) sorgten im Juni noch tendenziell für einen Knoten im Kopf – anstatt bspw. für einen ordentlichen Kreuzbund mit Rosette an den dafür
vorgesehenen Rundhölzern.

Aber der eigene Ehrgeiz der neuen Helfer, die Theorie und Praxis sicher beherrschen zu wollen, die kompetente Anleitung durch die erfahrenen Kameraden und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Grundausbildungsgruppe führten dann letztlich doch zu einem halbwegs guten Gefühl, mit dem die vier Helferanwärter dann am Samstagmorgen zur Prüfung antreten konnten.

01. August – Prüfungstag!

Nun galt es also, tatsächlich unter Beweis zu stellen, dass die eingeübten Kenntnisse und Fähigkeiten sicher beherrscht werden. Nach einer kurzen Begrüßung durch Mohand El Ghoulbzouri (Hauptamtlicher Mitarbeiter der Regionalstelle) und dem Prüfungsleiter Tim Ramin (ZF im OV Kamen-Bergkamen) starteten die Prüflinge dann gegen 8:00 Uhr mit dem Theorie-Fragebogen. Die 40 Multiple Choice Fragen brachten die wenigsten Prüflinge zum Schwitzen. Das änderte sich aber schnell, als die Prüflinge sich dann auf die Praxis-Stationen verteilten. Faktoren waren dabei sicher auch das schwül-warme Wetter und das Tragen des Mund-Nasenschutzes. Die auszuführenden Arbeiten und der
aufkommende Prüfungsstress taten das übrige.

Zu den Praxisstationen, die alle Helferanwärter vollständig durchlaufen mussten, zählten unter anderem
(1) eine Tauchpumpe in Betrieb zu nehmen,
(2) eine Last mit der Hydropresse anzuheben,
(3) den hydraulischen Rettungssatz in Betrieb zu nehmen und mit der zugehörigen Schere ein Metallrohr zu durchtrennen,
(4) eine Flutlichtbeleuchtung mit 2 Stativen aufzubauen und in Betrieb zu nehmen und
(5) die Bearbeitung von Holz, Metall und Steinen mit diversen Gerätschaften.

Kurz nach Mittag hatten die vier Püflinge aus dem OV Unna-Schwerte sowie die drei weiteren Teilnehmer (zwei aus dem OV Iserlohn und einer vom OV Werne) dann alle Aufgaben absolviert und konnten einerseits erleichtert, andererseits gepsannt auf die Ergebnisse wartend zum Mittagessen gehen.

Erleichterung: Alle vier Prüflinge aus dem OV Unna-Schwerte haben bestanden!

Kurz nach der Mittagspause stieg dann die Spannung, als alle Prüflinge vor der Unterkunft in Hamm antreten mussten. Als Prüfungsleiter Ramin dann verkünden konnte, dass alle Helfer die Prüfung bestanden hatten, herrschten große Erleichterung und sichtliche Freude. Die vier Prüflinge konnten gemeinsam mit Ausbilder Roland Drees mit Stolz auf ihre Leistungen am Prüfungstag und in der Vorbereitungszeit
der zurückliegenden Wochen ihre Urkunden in Empfang nehmen.

Carolin Pachl, Matthias Braunst und Marc Wahlhäuser werden die Fachgruppe Ortung verstärken. Swen Dejoks wird sich in die erste Bergungsgruppe einbringen. Und weil das Lernen letztendlich doch viel Spaß gemacht hat (und auch von Erfolg gekrönt war) wollen alle vier ihre Ausbildung im THW nun fortsetzen und mit der Ausbildung zum Fachhelfer ihrer jeweiligen Gruppe weitermachen.

Ein persönlicher Dank an alle beteiligten Kameradinnen und Kameraden

Ich bedanke mich, auch im Namen der drei weiteren neuen Helfer ganz herzlich bei allen Beteiligen: Den Kameraden und Führungskräften, die die Ausbildung angeleitet haben. Den Ausbildern der anderen beteiligten Ortsverbände. Den Helfern des OV Hamm, die die Prüfung ausgerichtet haben. Den Prüfern an den einzelnen Stationen und dem Prüfungsleiter, die wir als sehr fair und gerecht wahrgenommen haben. Und natürlich
allen weiteren beteiligten THW-Kräften. Wir sind froh und stolz, dass wir der Gemeinschaft nun als einsatzfähige Kräfte zur Verfügung stehen können!