Kategorien: Berichte, Veranstaltungen

Seminar zum Thema „Gewaltprävention“, 13.01.2024

Ein spannendes Seminar zum Thema „Gewaltprävention“ fand am 13.01.2024 in Schwerte statt.

Ort: Budogemeinschaft Schwerte 61’e.V., Seminarleiter Guido Böse

Teilnehmer:  THW: OV Dortmund, OV Werne, OV Unna-Schwerte

Gewalt betrifft uns alltäglich und erscheint in unterschiedlichster Form. Von verbal bis körperlich persönlich bis hin zu emotionaler Gewalt. Dabei üben wir selbst auch Gewalt aus, mitunter auch unbewusst oder unbeabsichtigt und schlimmstenfalls kann Gewalt eskalieren. Dabei entsteht Gewalt meistens aus einem Missverständnis in der Kommunikation.

Ein Beispiel:

So hat ein einfacher Satz, wie „Die Ampel ist grün“, an meine/meinen Beifahrer*in gerichtet wird auf vier Ebenen gesendet und verstanden: Sachebene, Apell, Beziehungsebene und Selbstoffenbarung (Vier-Seiten-Modell nach Schulz von Thuns). Wenn beiden nicht klar ist, auf welcher Ebene gerade gesprochen wird… Kopfkino… und schon kann der Konflikt vorprogrammiert sein…

Zur Praxis:

Nachdem wir uns diverse Eskalationsstufen verdeutlicht hatten, kam nun der praktische Teil. Nein, nicht streiten und kloppen. Sondern die Frage: „was kann ich tun, wenn sich körperliche Gewalt anbahnt oder es zu körperlicher Gewalt kommt? Welche Haltung nehme ich ein, um einen möglichen Angriff abzuwehren, ohne mein Gegenüber zu provozieren? Wie bewege ich mich deeskalierend? Wie befreie ich mich aus misslichen Lagen? Wie destabilisiere ich meinen Gegner?“

Warum ist das sinnvoll?

Wir kennen alle die Berichte über Übergriffe auf „Helfer im Einsatz“ – was der Aufhänger für dieses Seminar war. Hier setzte das Seminar mit vielen hilfreichen Ideen und auch einfachen Techniken, wie man diesen „Krisen“ begegnen kann, an. Was ich persönlich besonders wichtig finde, ist die Tatsache, dass eigentlich alle von den im Seminar angeschnittenen Themen auch im ganz normalen Alltag abseits vom THW und Einsatz, permanent um uns herum stattfinden. Genau an dieser Stelle war für mich das Seminar ein Eye-Opener. Denn, wenn ich sensibilisiert bin diese Dinge zu erfassen, dann habe ich auch die Möglichkeit reflektiert damit umzugehen und ggf. die Initiative zu ergreifen und mit Verstand handlungsfähig zu bleiben. Das Ziel dabei: Deeskalation und im besten Fall eine zufriedenstellende Lösung gemeinsam mit allen Parteien herbeizuführen.

Was nehme ich mit bei körperlicher Gewalt gegen mich?

  • In Sachen „Ablage“ auf der Matte kann ich es mit jedem Sandsack aufnehmen.
  • Die Nase meines Gegenübers hat durchaus auch eine bedeutende Funktion in der zwischenmenschlichen Kommunikation, wenn es darum geht, eine gewünschte Verhaltensweise zu vermitteln.
  • Zähneputzen auf einem Bein ist gut für das Gleichgewicht.
  • Und: Ich werde Krisensituationen gelassener und reflektierter entgegentreten – vor allem auch, da ich im Einsatz nie allein bin.

Was ich mir wünsche?

Das, was wir hier im Ansatz erarbeitet haben, zu vertiefen. Ich jedenfalls bin gespannt auf die Fortsetzung…

Dank an die Organisator*innen, vor allem Guido Böse für das sehr gute Coaching und allen Kamerad*inne, die dabei waren! Vielleicht sehe ich beim nächsten Seminar viele neue und bekannte Gesichter – nicht nur um Gewaltprävention zu üben, sondern um sich auch darüber auszutauschen. Über Erlebnisse und was Gewalt mit einem macht – ganz speziell, wenn man sich eigentlich für das Wohl anderer einsetzt.

Text: Marc Wahlhäuser (BÖ) / Marion Schäfer

Mehr Infos:

https://budogemeinschaft.de/